Der Autor, Literaturkritiker und nebenbei auch Kunde unserer Buchhandlung Tobias Lehmkuhl liest aus seinem neuen Buch, das beleuchtet, wie Erich Kästner in Deutschland durch die Zeit des Dritten Reiches kommen konnte. Sehr spannend und hervorragend recherchiert!
Berlin, Anfang der Dreißigerjahre. Erich Kästner befindet sich auf dem Höhepunkt seines Erfolgs: «Pünktchen und Anton» und «Das fliegende Klassenzimmer» begeistern international, «Emil und die Detektive» wird 1931 verfilmt (Drehbuch Billy Wilder). Dann die Zäsur: Als die Nazis die Macht übernehmen, entscheidet sich Kästner, in Deutschland zu bleiben. Er, der kurz zuvor noch ein Spottgedicht auf Hitler verfasst hat, muss vor Ort mitverfolgen, wie seine Bücher verbrannt werden; bald darauf erhält er Publikationsverbot. Und doch gelingt es ihm, über die Runden zu kommen, und das nicht einmal schlecht. Er schreibt unter Pseudonymen, übernimmt Auftragsarbeiten, zuletzt auch für die UFA, die längst von Goebbels politisch instrumentalisiert wird. All das wirft Fragen auf: Wie weit passte Kästner sich im Dritten Reich an, wo bekannte er Farbe? Wie schmal war der Grat, auf dem er wandelte?
Tobias Lehmkuhl beleuchtet dieses Kapitel im Leben des großen deutschen Erfolgsautors. Wir begleiten Kästner bei seinen Streifzügen durch die Stadt, folgen seinem publizistischen Maskenspiel – und lernen dabei den Moralisten, Verseschmied und Schöpfer zeitlos-populärer Kinderbücher und Romane noch einmal neu und anders kennen.
Nov
11
Buchhandlung Chaiselongue / Berlin / 13156 Berlin / Berlin
11:00 Uhr
Zum Abschluss der WuB haben wir die queere Autor:in Jol Rosenberg eingeladen.
Jol Rosenberg "schreibt Kurzgeschichten und Science-Fiction-Romane,
flaniert (in Berlin), goutiert (gute Bücher) und visioniert (in die Zukunft)."